ECOUTE I für Flöte, Klarinette, Trompete, Harfe, Klavier, Violine, Viola und Violoncello (1996)
(5 Nachtstücke für 9 Instrumentalisten)

Die fünf Nachtstücke sind Reflektionen auf Nachtbilder der Vergangenheit, genauer der Romantik. Die metaphorisch-musikalische Verklärung der Dunkelheit und der veränderten Lichtverhältnisse spielt dabei genauso eine Rolle, wie die unterschiedlichen Groteskerien, die die Nacht als Phänomen hervorrief (z.B. bei E.T.A. Hoffmann).
An einer Stelle im 4. Satz tritt diese Vorstellungswelt unverzerrt an die Oberfläche: ein Zitat Robert Schumanns ruft Vergangenes herauf, gleichzeitig gerät das Originalmaterial in "Unordnung", wird durch hinzukommende Aktionen gestört, so daß schließlich eine Musik entsteht, die mit dem Begriff Maskerade zutreffend bezeichnet werden könnte. Auch dies ist ein Begriff, der romantischen Vorstellungswelt, nur daß in diesem Fall unter der "romantischen" Maske subversivere, d.h. materialverändernde Vorgänge am Werk sind, die schließlich zum Verschwinden der alten Gesten und Phantasmagorien führen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ausschnitt: Ecoute I, Satz III